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Was ist der Unterschied zwischen User Experience und Usability?

Usability und User Experience werden heute noch oft vertauscht, gleichgestellt oder missverstanden. Während sich Usability auf die einfache Bedienbarkeit eines Produktes bezieht, umfasst User Experience (UX) das gesamte Nutzererlebnis, sprich alle Berührungspunkte des Nutzers mit einem Produkt wie einer Website, einer App oder einem Onlineshop. Im folgenden Artikel erklären wir die beiden Begriffe und gehen auf die Unterschiede und Ziele von Usability und User Experience ein.

Coverbild des News Artikels "Usability vs UX", zeigt eine Frau mit einem Tablet in der Hand. Auf dem Tablet befinden sich verschiedene Icons, die die Usability und User Experience visuell darstellen

Definition von Usability und User Experience (UX)

Usability

Usability beschreibt die Qualität, mit der ein Nutzer ein Produkt (Website, App etc.) nutzen kann. Dabei geht es primär um die Einfachheit der Bedienung, die Erlernbarkeit und die Zufriedenheit des Nutzers bei der Verwendung des Produkts. Ziele der Usability sind die Reduzierung von Fehlern, die Steigerung der Effizienz und die Zufriedenheit der Nutzer, indem sie ihre Aufgaben mit dem Produkt erfolgreich und ohne Frustration erledigen können.

User Experience

User Experience (UX) hingegen bezieht sich auf die gesamte Erfahrung, die ein Benutzer bei der Nutzung eines Produkts oder einer Website macht. Während sich Usability auf die Funktionalität und Bedienbarkeit konzentriert, berücksichtigt UX auch emotionale Aspekte wie das Gefühl des Nutzers bei der Interaktion mit dem Produkt. Ziele der User Experience sind neben der Zufriedenheit des Nutzers insbesondere die Schaffung positiver emotionaler Erfahrungen und Erinnerungen mit dem Produkt.

Screendesign von Netflix auf einem Laptop

Die Unterschiede zwischen Usability und User Experience

Der Unterschied zwischen Usability und User Experience lässt sich am besten anhand eines einfachen Beispiels erklären.

Usability Aspekt

Stellen Sie sich vor, Sie loggen sich bei Netflix ein, um eine Serie zu schauen. Die Plattform ist klar strukturiert: Sie haben eine übersichtliche Navigation, eine Suchleiste, um Inhalte schnell zu finden, und Sie können sich Empfehlungen anzeigen lassen, die auf Ihrem Sehprofil basieren. Die Registrierung und das Abspielen eines Videos sind einfach und Sie können mit nur wenigen Klicks Ihre Serie starten. Während des Streamings stehen Ihnen einfache Funktionen wie Pause, Untertitel oder Qualitätseinstellungen zur Verfügung.

In diesem Moment erlebt man eine positive Usability (Benutzerfreundlichkeit). Netflix ist einfach zu bedienen, es gibt keine unnötigen Hindernisse und die Navigation ist intuitiv. Die Plattform bietet alle notwendigen Funktionen, um Inhalte schnell und effizient zu finden und zu genießen.

User Experience (UX) Aspekt

Stellen Sie sich nun vor, dass Sie während des Streams plötzlich Unterbrechungen durch lange Ladezeiten haben. Die Videos brechen häufiger ab, und obwohl Ihre Internetverbindung stabil ist, läuft der Stream nicht flüssig. Außerdem fällt Ihnen auf, dass Netflix regelmäßig Inhalte entfernt, ohne Sie darüber zu informieren, dass die von Ihnen gewünschte Serie nicht mehr im Programm verfügbar ist.

In dieser Situation erleben Sie eine schlechte User Experience. Obwohl die Usability der Plattform gut ist, beeinträchtigen die Performance Probleme und die fehlende Transparenz über das Programmangebot das gesamte Nutzungserlebnis (User Experience). Die frustrierenden Faktoren, die über die reine Usability hinausgehen, beeinflussen die langfristige Zufriedenheit mit dem Streamingdienst.

Fazit

In diesem Beispiel funktioniert die Usability einwandfrei – es ist einfach, Serien auf Netflix zu finden und abzuspielen. Aber die User Experience leidet aufgrund vieler Probleme, die nicht direkt mit der Benutzeroberfläche zusammenhängen, sondern mit der Performance und dem Content Management. Das zeigt, dass eine Plattform eine exzellente Usability haben kann und gleichzeitig eine enttäuschende User Experience haben kann, die durch technische Probleme oder das Entfernen von Inhalten beeinflusst wird.

Grafik verdeutlicht die Schnittstelle von Usability und User Experience und zeigt deren fundamentalste Funktionen auf

Warum Usability wichtig ist, aber User Experience für den langfristigen Erfolg entscheidend ist

Usability ist die Basis jeder guten Produktlösung. Ein Produkt muss benutzerfreundlich sein und Frustrationen bei der Bedienung vermeiden, damit der Nutzer seine Ziele schnell und einfach erreicht. Aber erst die Kombination aus Usability und exzellenter User Experience macht ein Produkt erfolgreich.

Eine gute User Experience berücksichtigt die gesamte emotionale Zufriedenheit des Nutzers. Man denke nur an die Produkte von Apple: Die Geräte werden nicht nur wegen ihrer Funktionalität genutzt, sondern auch wegen des Spaßes und der Freude, die der Nutzer bei der Interaktion empfindet. Eine durchdachte User Experience führt langfristig zu einer stärkeren Kundenbindung und fördert die Kundenloyalität.

Viele Menschen glauben, dass ein benutzerfreundliches Produkt automatisch eine gute User Experience bietet. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Ein Produkt kann zwar einfach zu bedienen sein, aber dennoch nicht das Ziel erreichen, den Nutzer emotional anzusprechen. Ein weiteres Missverständnis ist, dass es bei User Experience nur um Webdesign geht. UX geht über die visuelle (Produkt-) Gestaltung hinaus und umfasst alle Interaktionen zwischen Nutzer und Produkt, einschließlich Performance, Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit.

Welchen Einfluss haben Usability und User Experience auf die organische Reichweite?

Eine gute Usability verbessert die Performance im Google Ranking. Seiten, die schnell laden und einfach zu navigieren sind, werden von Suchmaschinen bevorzugt. Aber auch für den langfristigen Erfolg in der organischen Reichweite ist die User Experience entscheidend. Eine logische User Experience hält die Nutzer länger auf der Seite, senkt die Absprungrate und erhöht die Verweildauer. Alles Faktoren, die für das Google Ranking entscheidend sind.

Wie kombiniert man Usability und UX für ein optimales digitales Erlebnis?

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Website oder Onlineshop liegt in der Kombination von Usability und UX. Usability stellt sicher, dass das Produkt funktional und einfach zu bedienen ist, während die User Experience dafür sorgt, dass sich der Nutzer während der gesamten Interaktion wohl fühlt. Unternehmen sollten immer beide Aspekte bei der Website Entwicklung berücksichtigen, um ein ganzheitliches und überzeugendes digitales Erlebnis zu bieten.

Apple Logo auf Mock Up eines Mac Book Air

Der Human Centered Design Ansatz von Apple

Beim Human-Centered Design (HCD) von Apple stehen sowohl Usability als auch UX im Mittelpunkt. Apple verfolgt das Ziel, Produkte zu entwickeln, die intuitiv und einfach zu bedienen sind (Usability) und gleichzeitig eine positive emotionale Erfahrung bieten (UX). Der HCD-Ansatz bei Apple beginnt mit einem tiefen Verständnis der Bedürfnisse und Wünsche der Benutzer. Das Design Team von Apple integriert Usability-Prinzipien, um sicherzustellen, dass Produkte leicht verständlich und effizient nutzbar sind. Gleichzeitig werden UX-Elemente berücksichtigt, um sicherzustellen, dass die gesamte Erfahrung des Benutzers angenehm und emotional befriedigend ist.

Apple ist bekannt für seine Detailgenauigkeit, die sich in der Benutzerfreundlichkeit ihrer Produkte widerspiegelt. Gleichzeitig zielt das Unternehmen darauf ab, Produkte zu schaffen, die Menschen nicht nur nutzen, sondern auch lieben und mit denen sie eine emotionale Verbindung eingehen. Dieser Fokus auf Human-Centered Design stellt sicher, dass sowohl die funktionalen als auch die emotionalen Bedürfnisse der Benutzer erfüllt werden.